Wildbienenprojekt am Kniebrecher–Zwischenbilanz des NatureLAB-AG-Projekts des Cusanus-Gymnasiums

Im Frühjahr 2023 startete das Wildbienenprojekt mit der NatureLAB-AG des Cusanus-Gymnasiums. Für das Projekt wurde von NatureLAB Sankt Wendel am Kniebrecher in St.Wendel ein Wildbienenhotel aufgestellt. Unmittelbar an einer 3 Hektar großen Blühwiese, die ebenfalls von NatureLAB angelegt wurde und gepflegt wird.

Nachdem die Schülerinnen und Schüler des Cusanus-Gymnasiums Nistmaterialen gesammelt, zugeschnitten und in die Nistkästen gefüllt haben, beobachten sie regelmäßig das Nistverhalten und dokumentieren dies bildlich und schriftlich. Nach den Sommerferien haben die Schülerinnen und Schüler eine erste Zwischenbilanz gezogen:

Projektziel

Das Ziel des Projekts ist es herauszufinden, welche Nistmaterialien von den Wildbienen angenommen und bevorzugt werden und welche sich weniger für den Bau eines Wildbienenhotels eignen.

Durchführung

Zunächst wurden die für das Projekt vorgesehenen Nistmaterialien gesammelt. Anschließend hatten die Schülerinnen und Schüler des Cusanus-Gymnasiums diese zugeschnitten und in die dafür vorgesehenen Nistkästen gefüllt.

In der Folgezeit beobachteten sie regelmäßig das Nistverhalten und dokumentierten dies bildlich und schriftlich.

Nach den Sommerferien haben die Schülerinnen und Schüler, mit ihrer Betreuungslehrerin Frau Morbach, dann eine erste Zwischenbilanz gezogen:

Folgende Materialien wurden in die Nistkästen eingefüllt:

 o Backstein (keine Besiedlung)

o Backstein mit Schilfrohr (Besiedlung)

o Backstein mit Lehm (keine Besiedlung)

o Backstein mit Lehmspalten (Besiedlung)

 o in Lehm eingesteckte, waagerecht und senkrecht positionierte Weizenhalme (keine Besiedlung)

 o Buchenholz (mit 3mm und 6mm Bohrungen längs und quer zur Faserrichtung) (Besiedlung)

o Eichenholz (mit 3mm und 6mm Bohrungen längs und quer zur Faserrichtung) (Besiedlung)

 o Kirschholz (mit 3mm und 6mm Bohrungen längs zur Faserrichtung) (Besiedlung)

o Sonnenblumenhalme (markhaltig und marklos, waagerecht und senkrecht positioniert) (keine Besiedlung)

 o Bambusstäbe (markhaltig und marklos) (markhaltig keine Besiedlung) (marklos Besiedlung)

 o Brombeerhalme (markhaltig) (keine Besiedlung)

o Papprohr mit 3mm und 6mm Innendurchmesser (Besiedlung)

o Schilfrohr (Besiedlung)

o Plastikhalme (Besiedlung)

Beobachtungszeitraum

Über einen Zeitraum von 7 Wochen haben die Schülerinnen und Schüler, einmal wöchentlich, die verschiedenen Nistmaterialien fotografiert und die Veränderungen dokumentiert.

Zwischenbilanz

Im Spätsommer konnte eine erste Zwischenbilanz gezogen werden. Die Beobachtungen ergaben, dass vor allem marklose, rund geformte, kleine und mittelgroße Nisthilfen von den Wildbienen besiedelt wurden.

Markhaltige Nisthilfen hingegen wurden nicht genutzt. Diese Erkenntnisse deuten darauf hin, dass Wildbienen das Mark von Halmen in Wildbienenhotels nicht zu entfernen scheinen.

Außerdem gehen die Schülerinnen und Schüler davon aus, dass im Untersuchungsgebiet vermehrt kleine und mittelgroße Arten von Wildbienen vorkommen, während große Arten seltener anzutreffen sind. Materialien mit rauen Eingängen, wie zum Beispiel durch abstehende Holzfasern, wurden nur selten genutzt. Das lässt darauf schließen, dass die Gefahr von Flügelverletzungen von den Bienen erkannt wird, weil Bohrungen mit glatten nnenwänden am stärksten besiedelt wurden. Dazu zählen Nistlöcher, die ins Buchenholz quer zur Wuchsrichtung mit gebohrt wurden, sowie glatte Pappröhren und marklose Bambusröhren.

Sowohl natürliche als auch künstliche Materialien wurden von den Wildbienen akzeptiert. Naturnahe Materialien mit glatten Innenwänden wurden stärker bevorzugt als künstliche Materialien mit glatten Innenwänden. Die Arbeitsgemeinschaft schließt daraus, dass Duft- und/oder Farbstoffe zu einer geringeren Besetzung führen könnten, jedoch weniger entscheidend sind als die Glätte der Innenwände, da in beiden Fällen eine Annahme stattfindet.

Darüber hinaus hat die Projektklasse festgestellt, dass Arten mit mittelgroßer Körpergröße früher Nisthilfen aufsuchen als Arten mit geringer Körpergröße. Das ergab sich aus der Beobachtung, dass Nisthilfen mit mittelgroßem Durchmesser bereits im Frühsommer besetzt waren, während solche mit kleinerem Durchmesser erst später im Spätsommer genutzt wurden.

 Dank ihrer Beobachtungen und Auswertungen haben die Schülerinnen und Schüler bereits wertvolle Erkenntnisse über das Nistverhalten von Wildbienen gewonnen.

Bevorzugte Nistmateralien

In diesem Zwischenbericht werden zunächst nur die beiden am stärksten besiedelten Nistmaterialien vorgestellt.

Dies sind:

Pappröhren, die am schnellsten und auch am stärksten besiedelt wurden.

Buchenholz, mit 3mm bzw. 6mm Bohrungen.

Pappröhren mit 3mm und 6mm Innendurchmesser

Buchenholz mit 3mm und 6mm Bohrungen parallel zur Faserrichtung

Ausblick

Im Frühjahr gilt es herauszufinden, welche Nisthilfen sich auch wirklich als erfolgreich erweisen, wenn sie das Schlüpfen der Brut ermöglicht haben.

Die Schülerinnen und Schüler werden dazu ihre Beobachtungen, fotografische Dokumentation und Auswertung, fortsetzen.

Schlussbericht

Eine ausführliche Dokumentation und eine daraus abgeleitete Empfehlung für den Bau von Wildbienenhotels erfolgt im Frühjahr 2024 !