Artenvielfalt

Unsere Aktivitäten für mehr Artenvielfalt

NatureLAB St. Wendel e.V. konzentriert sich in der ersten Phase auf  die lebensraumverbessernden Maßnahmen im Gebiet des Panoramaweges St. Wendel, die Forstflächen Richtung Werschweiler sowie der Leiterweiler Buchen und auf die Flächen der Osteraue zwischen Niederkirchen und Dörrenbach inklusive den Seitentälern des Tiefenbach und Lautenbachtals.

Erste Aktivitäten wurden im Januar 2020 unter beratender Mitwirkung des Naturschutzbeauftragten Peter Volz sowie des Umweltministeriums des Saarlandes gestartet. Mit den Landwirten, Pächtern, Eigentümern, Rotary/Rotaract Clubs, Umwelt-Campus Birkenfeld, Stadt und Kreis St. Wendel, sowie zahlreiche weiteren Beteiligten wurden Konzepte entwickelt und Vereinbarungen getroffen.

Im März 2020 wurden die ersten 30 Wildobstbäume entlang des Panoramaweges, finanziert durch Privatspenden, gepflanzt. In der Folge wurden erste Blüh- und Ackerwildkrautstreifen auf einer Gesamtfläche von 3 Hektar (30.000 Quadratmetern) entlang des Panoramaweges angelegt. Diese haben im Sommer 2020 das Bild des Panoramaweges bereits verschönert und waren eine üppige „Insektentankstelle“. 20 weitere Baumpflanzungen alter Obstsorten wurden im März 2021 entlang des Kniebrechers, vorgenommen. Auch diese wurden aus Privatspenden finanziert.

Gleichzeitig wurden weitere 7 Hektar (70.000 Quadratmeter) an Blühwiesen und Blühstreifen sowie die Umwandlung eines 3 Hektar Getreideackers in eine blütenreiche Glatthaferwiese zur Einsaat übernommen. Somit wird zukünftig eine Gesamtfläche von nun 10 Hektar (100.000 Quadratmeter) in Blühwiesen und Blühstreifen umgewandelt. Von den bisher 93 Hektar landwirtschaftlich genutzter Fläche, werden diese 10 Hektar gegen angemessene Nutzungsentschädigung an die beteiligten Landwirte/Pächter/Eigentümer, aus der intensiven Bewirtschaftung herausgenommen. Auf dieser Fläche wird komplett auf Düngung sowie Einsatz von Insektiziden, Herbiziden und Fungiziden verzichtet. Das Ziel, mindestens 10 Prozent der Fläche aus der landwirtschaftlichen Produktion zu nehmen und wieder der Natur zuzuführen, ist damit bereits im 2. Jahr erreicht.

Das verwendete, hochwertige und mehrjährige Saatgut von Wildblumen und Wildgräsern auf der 10 Hektar Fläche ist ein sogenanntes Regio-Saatgut. Es weist einen hohen Anteil an einheimischen Wildpflanzensamen auf. Diese wachsen und gedeihen von Natur aus im Südwesten Deutschlands und sind somit auf heimische Insekten und die Ansprüche der Lebensgemeinschaft „Pflanze-Tier“ besonders abgestimmt. Vorbild ist die Entwicklung einer Flora und Fauna der bäuerliche Kulturlandschaft, wie sie vor Jahrzehnten flächenhaft verbreitet war.

Diese Blühflächen werden nicht nur für deutlich mehr Artenvielfalt sorgen, sondern auch das Auge vieler Spaziergänger erfreuen. Insekten, Feldvögel, Feldhasen und sonstige Tiere des Offenlandes werden wieder ganzjährig mehr Nahrung und Habitate finden.

Die Philosophie des NatureLAB St. Wendel e.V. ist es, mit allen Beteiligten in guter Zusammenarbeit zu wirken. Wir wollen miteinander arbeiten, statt übereinander zu reden. Insbesondere mit den beteiligten Landwirten/Pächtern/Eigentümern arbeiten wir sehr gut und eng zusammen. Landwirte möchten ebenfalls eine intakte Natur und die Biodiversität auf den Flächen fördern. Aber sie benötigen einen finanziellen Ausgleich, für Flächen, die aus der Produktion genommen werden und somit weniger Ernte einfahren.

Diese Nutzungsentschädigung und Pflege der Flächen wird zukünftig im Wesentlichen über Mitgliedschaften, Spenden sowie durch Zuschüsse der öffentlichen Hand finanziert werden. Der Verein NatureLAB St. Wendel e.V. wird zudem Flächeneigentümer/Pächter beraten, Fördermittel für Blühflächen auszuschöpfen und Maßnahmen fachgerecht zu planen.