Ziele

Unsere Motivation und unser Ziele

Monokulturen und intensive Landwirtschaft sind eine der Hauptursachen für das dramatische Artensterben im ländlichen Raum. Experten sprechen vom 6. Massensterben in der Erdgeschichte. Die Ursachen sind allerdings heute Menschen-gemacht. So hat die Menge der Insekten alleine seit 1989 um 75 Prozent !!! abgenommen. Viele Arten sind bereits unwiederbringlich verloren. Hunderte Arten – darunter Wildbienen, Hummeln, Schmetterlinge und viele weitere am Boden und im Wasser lebende Kleinlebewesen stehen vor dem Aussterben. Als Folge des Insektensterbens sind in Deutschland seit den 80er Jahren rund 40 Prozent der Feldvögel bzw. Wiesenvögel wie Feldlerchen, Kiebitze Rebhühner, Wiesenpieper, Braun- u. Schwarzkehlchen verschwunden. Man spricht als Folge dieser Entwicklung vom „stummen Frühling“. Hochintensive Landwirtschaft, Monokulturen, Einsatz von Herbiziden/Insektiziden, häufige Mahd, Klimawandel bieten Insekten, Vögeln und Offenlandbewohner zu wenig Nahrung und zu wenig Lebensraum.

Das Gebiet um den Panoramaweg St. Wendel, mit einer Fläche von 93 Hektar, gehört nach Einschätzung des Umweltministeriums des Saarlandes zu einer der größten intensiv landwirtschaftlich genutzten Fläche des Nordsaarlandes mit deutlich verarmter Artenvielfalt. Die Initiative des NatureLAB St. Wendel e.V. wird aus Sicht des Ministeriums als ausgesprochen sinnvoll und notwendig bewertet.

Unser Ziel ist es, gemeinsam mit der Landwirtschaft und allen Beteiligten, diesen massiven Rückgang der Artenvielfalt zumindest regional entgegenzuwirken und unseren Kindern eine bessere Welt zu hinterlassen. Dazu wollen wir gemeinsame Projekte auf den Weg bringen, die dem Naturschutz helfen und gleichzeitig die Interessen der Landwirtschaft sowie Forstwirtschaft berücksichtigen. 

Zur Schaffung neuer Lebensräume für Insekten, Kleinstlebewesen und anderer Offenlandbewohner sind artenreiche Blühflächen überlebenswichtig. Mindestens 10 Prozent der Fläche jedes landwirtschaftlichen Betriebes sollte als nicht produktive Fläche, unter Verzicht auf Düngemittel und Pestizide, der Natur zur Verfügung stehen. Dadurch können sich auf diesen Flächen Wildkräuter, Insekten, Vögel sowie Bewohner wie Feldhasen und Igel wieder vermehrt ansiedeln. Gleichzeitig sollte der Einsatz von Düngemitteln, Herbiziden, Insektiziden und Fungiziden auf den verbleibenden Flächen eingeschränkt bzw. komplett darauf verzichtet werden.